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Unterwegs mit Olga - Westalpen 2020

"Schroffe Berghänge und Schotterpisten"

Auf Tour im Grenzgebiet zwischen Italien und Frankreich

Wir haben schon viel gehört, wie toll sie sein sollen diese steinigen Pisten hier in den Bergen und ein Besuch stand schon lange auf unserer Wunschliste aber erst im Herbst 2020 auf Einladung unserer Freunde haben wir es endlich hierher geschafft und wir wurden echt nicht enttäuscht!

Und als Sahnehäubchen gab es überall wo wir mit unserer Olga auftauchten grinsende Gesichter, erhobene Daumen und eine Menge Selfies.
23.09.2020

+++ In den Westalpen mit Olga +++

Wir sind nun schon die zweite Woche unterwegs! Die 1100km lange Anreise war von Wien über Mailand und Turin bei sauheissen 33 Grad auf der Autobahn. Auch Olga war heiss sodass auf der Autobahn einfach der Motor abgestorben ist .... wegen Dampfblasen im Benzin, zum Glück gleich bei einer Ausfahrt auf eine Tankstelle! Mit frischem kalten Benzin gings dann problemlos die letzten Kilometer bis zum ersten Campplatz.

Der Einstieg in die Berge erfolgte bei Viu über den Colle de Colombardo, weiter über die Asietta und den Jafferau. Mit dem Someiller haben wir mit 2970m den höchsten in Europa (legal) befahren Punkt erklommen. Ein Abstecher nach Frankreich bringt uns auf den Parpaillon mit seinem Tunneldurchstich auf der Passhöhe.

Die Landschaften sind absolut abenteuerlich, kahle, schroffe Berghänge in unrealen Mondlandschaften, dann wieder Felsformationen und Farben wie auf Island!

Wir finden coole Campplätze teils auf knapp 2000m mit Wahnsinns Sternenhimmel, abends Lagerfeuer. Das Wetter verwöhnt uns in der ersten Woche mit Sonnenschein, die vergangenen paar Tage waren eher regnerisch und herbstlich kühl.

Die Olga meistert die steilen, steinigen und schroffen Pisten bestens, einen Riss am Tankfüllstutzen haben wir provisorisch repariert. Der Fahrkomfort auf der Piste ist deutlich niedriger als wir es von unserem Jeep Cherokee gewohnt sind. Aber sobald die Karre steht hat Olga die Nase meilenweit vorne! Das Schlafen im Innenraum und das generelle Platzangebot ist wirklich cool!

Wir werden noch einige Tage unterwegs sein, stay tuned, Fortsetzung folgt!
27.09.2020

+++ In den Westalpen mit Olga +++

In den vergangenen Tagen haben wir ein wenig Kultur auf uns einwirken lassen. In Caraglio gibt es eine uralte Seidenspinnerei die zu einem Museum ausgebaut ist. In den alten Gemäuern sind Gerätschaften und Maschinen ausgestellt mit denen in mühevoller Arbeit die Seidenfäden gewonnen und versponnen wurden.

Das nahegelegene Städtchen Cuneo überrascht uns mit einer sensationell schönen Altstadt und superleckerem Eis.

Fürs nächste Nachtcamp finden wir einen genial schönen Platz am Alpenrand, wieder mal auf 1400m Höhe. Und kaum lässt man die Frau aus den Augen, drapiert sie den UAZ zum Bangbus um.

In der Nacht erwischt uns der erste Frost, gut dass die Standheizung noch zu Hause in der Werkstatt liegt.

Der nächste Tag wird zum Faulenz-Tag erklärt, wir geniessen die Sonne bei blitzblauem Himmel, Wahnsinns Aussicht und einer leckeren Kuh am Grill.

Olga schnurrt wie ein Kätzchen und funktioniert brav. Das Fahren macht weiterhin viel Spass und überall wo wir auftauchen gibts grinsende Gesichter und erhobene Daumen!

Morgen gehts wieder rüber nach Frankreich auf den Col de Tende ... Fortsetzung folgt!
01.10.2020

+++ In den Westalpen mit Olga +++

Unser nächstes Ziel ist der Col de Tende mit seiner riesigen und beeindruckenden Befestigungsanlage Forte Central aus dem ersten Weltkrieg. Sehr beeindruckt durchwandern wir die gut erhaltenen Ruinen.

Weiter gehts über die Ligurische Grenzkammstrasse. Sehr steile Anstiege in Hanglagen wechseln mit extrem engen, ausgesetzten Kehren. Fahrfehler sollte man sich hier keinen leisten, es wäre mit Sicherheit der letzte!

Die Landschaft wechselt plötzlich von grauen Schieferfelsen auf karstig weisse, beeindruckende Winnetoulandschaft ..... ein Traum!

Langsam wirds Abend und wir suchen einen Campplatz. Irgendwie kommt nichts passendes, entweder zu steil, zu waldig, oder beides ..... und schöne Aussicht sollts auch haben. Als es schon dämmert finden wir dann doch noch ein cooles Platzerl .... mitten IN einer Serpentine, wo uns morgen dann die Radler, Motorradfahrer und Wanderer umrunden.

Die zweite Etappe der Ligurischen Grenzkammstrasse führt abwechselnd durch Wälder, über schroffe Gebirgskämme und extrem steile Bergflanken. Die Landschaft ändert sich ständig, auch die Beschaffenheit der Piste, sodass es permanent interessant bleibt! Aber eines bleibt ständig gleich seit Anfang dieser Reise ..... die gesamte Gegend ist extrem schroff, besteht aus tief eingeschnittenen Tälern, Klammen und Schluchten, steil aufragenden Bergkämmen und Höhenzügen.

Der Verkehr ist Ende September extrem gering, nur ab und zu begegnen uns Motorradfahrer, Mountainbiker oder andere Offroader. Das ist nicht nur angenehm sondern auch wichtig, weil die Möglichkeiten zum Ausweichen meist äusserst begrenzt sind. Ein einziges mal kommt uns eine Gruppe mit sechs Fahrzeugen entgegen und es dauert eine viertel Stunde bis wir uns aneinander vorbeigequetscht haben .... die einen an der Felswand, die anderen nur Zentimeter am Abgrund!

Es naht das Ende der Ligurischen Grenzkammstrasse, aber ohne es noch zu ahnen steuern wir dem Höhepunkt unserer gesamten Reise entgegen! Mit untergehender Sonne haben sich die Täler unter uns mit Nebel gefüllt, nur die Bergspitzen leuchten strahlend in der Abendsonne! Es sieht aus als ob wir am Meer sind und viele Inseln aus dem schneeweissen Wasser ragen würden!

Der Campplatz könnte genialer nicht sein, ein kahler Bergkamm mit 360 Grad Rundumsicht auf 2000m Seehöhe! Der Wind ist gnädig und verschont uns, sodass das Lagerfeuersitzen zum Genuss wird! Als Sahnehäubchen steigt ein beinahe Vollmond aus dem weissen Nebelmeer und beleuchtet diese Kitschszene.

Die Nacht war kalt, gefrorene Eisblumen in der Wiese geben Auskunft über eindeutige Minusgrade. Nach dem Frühstück setzen wir uns wieder in Bewegung, die letzten Kilometer Piste gehts steil bergab ins Tal, bald der erste Asphalt, in einer Stunde bauen wir 1500 Höhenmeter ab. Wir rollen das Taggia Tal raus nach Süden und nahe San Remo erreichen wir das Meer wo unsere Reise ins letzte Kapitel übergeht!

Fortsetzung folgt
10.10.2020

+++ In den Westalpen mit Olga - "LA DOLCE VITA!" +++

Das Meer ist erreicht! Palmen, Sonne und alte italienische Villen . la dolce vita . und plötzlich hat's wieder angenehme 20 Grad! Rein in die kurze Hose, beinahe schon ungewohnt nach dem kühlen Gebirgswetter der vergangenen zwei Wochen! Wir steuern den Campingplatz bei Imperia an, er befindet sich passenderweise im alten botanischen Garten der "Villa Ferrari" und beziehen unseren Stellplatz.

Wunderschön gelegen auf einer erhöhten Pflanzterrasse, eingebettet im angenehmen Schatten der umliegenden Bäume! Die Bäume und Kakteen sind grösstenteils uralt und riesig. Sie sind offensichtlich Mitbringsel aus botanischen Expeditionen, kleine Tafeln geben Auskunft über ihre Herkunft.

Wir bieten zwischen dem gehobenen Klientel der "Normalcamper" offensichtlich ein sehr exotisches Bild mit unserer Olga. Etwas misstrauisch und von der Seite beäugt man uns mit verstohlenen Blicken.

Am ersten Abend geht's beim lauen Meeres-Lüftchen zum Abendessen in eins der vielen Restaurants entlang der Mole. Und am zweiten Tag werfen wir den gemauerten campingplatz-eigenen Griller an. Sehr zur Verstörung der anderen Camper wegen der Rauchschwaden (die sind halt nix gewohnt, war eh net sooo schlimm)

Morgen ist der Tag unserer Heimfahrt. Aber schon in der Nacht schickt das Sturmtief "Brigitte" ihre Vorboten voraus zum "Grande Finale"!

Dranbleiben ... Fortsetzung folgt!

(Fotos: SH+CR)
17.10.2020

+++ In den Westalpen mit Olga - LA GRANDE FINALE +++

Das Sturmtief "Brigitte" schickt schon in der Nacht seine Vorboten, heftiger Regen prasselt auf unsere Olga ein. Zu viel für die Hecktüre, sie wird mal wieder undicht! Also raus ins Kackwetter und mit Gaffaband die Türspalten abgeklebt. Die eine Minute genügt um komplett durchnässt zu sein, aber was tut man nicht alles um eine Hecktüre abzudichten. Dass die auch immer grad beim Regen undicht wird

Am nächsten Morgen Zusammenpacken bei Regen, das Abschiednehmen fällt somit leichter. Auf der Fahrt durch Imperia gibt der Regen nochmals Vollgas, diesmal mischen auch heftige Sturmböen mit! Aus allen Gassen und Strassen schiessen die braunen Fluten, der Himmel ist dunkel als ob Abenddämmerung wäre! Autos, Mopeds und Ape's pflügen durch's Wasser, davor schon bedenklich hohe Bugwellen! Riesige zwanzig Zentimeter tiefe Seen bilden sich, das Wasser schwallt über die Gehsteigkanten und die Böschungsmauern hinab! Auch wir pflügen durch die Fluten ... bis auf die angelaufene Windschutzscheibe ist der Olga das egal ... dafür wurde sie immerhin gebaut!

Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Autobahn, aber das Fahren ist extrem mühsam! Der heftige und böige Seitenwind versetzt uns teilweise um halbe Spurbreiten!! Den anderen Autofahrern geht's auch nicht besser. Als uns der Anhänger eines LKWs beinahe seitlich rammt, rutscht uns das Herz schon ordentlich in die Hosen! Nur mit einer riskanten Notbremsung konnten wir einen Zusammenstoss verhindern!

Der restliche Heimweg war mühsam und gezeichnet von Regen, Wind und dazwischen einigen Sonnenlöchern. Nach 1100km Fahrt kommen wir wieder zu Hause an und erfahren erst hier von den extremen Verwüstungen in den Westalpen! Wir hatten unglaubliches Glück! Nur ein, zwei Tage früher und wir wären "mitten drinn", nicht nur "dabei" gewesen ...

Aber die gesamte dreiwöchige Tour war ausserordentlich toll und erlebnisreich! Wahnsinns Landschaften, extreme Bergstrassen und sehr coole Campplätze.